Händel schrieb das „Oratorio per la resurrettione di Nostro
Signor Giesù Cristo“ (Oratorium über die Auferstehung
unseres Herrn Jesus Christus) im Jahr 1708 in Rom, wo es
im Palazzo Bonelli des Marchese Ruspoli am Ostersonntag,
8. April, unter Leitung von Arcangelo Corelli uraufgeführt
wurde.
Das Libretto stammt von Carlo Sigismondo Capece, der als
Sekretär der in Rom lebenden polnischen Ex-Königin Maria
Casimira tätig war. Das Textbuch hat fünf handelnde Personen: Angelo (Engel, Sopran)
und Luzifer (Bass), die in Streitgesprächen und philosophischen Diskursen um die Bedeutung
von Tod und Auferstehung Christi ringen, sowie die drei um Jesus trauernden
Maria Magdalena (Sopran), Maria des Kleophas (Alt) und den Jünger Johannes (Tenor).
Der erste Teil spielt in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag, wobei das Kräftemessen
von Engel und Luzifer im Vordergrund steht. Capece nutzt hier das apokryphe
Evangelium des Nikodemus, in dem von der Höllenfahrt Christi berichtet wird, die das
Licht in die Finsternis bringt – wogegen sich Luzifer heftig wehrt. Er glaubt, mit dem
Tod Jesu dessen Heilsverkündung verhindert zu haben.
Der zweite Teil steht ganz im Zeichen der aufgehenden Sonne, des göttlichen Lichts
der Auferstehung, die mit einem Erzittern der Erde angekündigt wird.
Jeweils zehn Arien bilden den ersten und den zweiten Teil des Oratoriums. Chöre sind
nicht vorgesehen, wie dem Werk auch der Erzähler/Evangelist fehlt. Insofern ist dieses
Werk tatsächlich einer Oper ähnlicher als einem Oratorium, wie man es heute kennt
(und wie es von Händel selbst in späteren Jahren erst ausgebildet wurde).
Dieses frühe Werk des 23-jährigen Komponisten über die Auferstehung Jesu Christi
lässt mit seinem reichen musikalischen Ausdruck die Nähe zur Oper spüren.
Das Autograph der Partitur befindet sich in der British Library in London. Ein Fragment
der Ouverture wird im Fitzwilliam Museum in Cambridge aufbewahrt.
|
Die Sopranistin Marie-Sophie Pollak studierte bei Prof. Gabriele
Fuchs an der HMT München. 2011 debütierte sie als Vespetta in
Telemanns Pimpinone bei den Innsbrucker Festwochen der Alten
Musik. Weitere Opernengagements führten sie zu den Festwochen
Turin, den Musikfestspielen Potsdam Sansscouci, an die Hamburger
Staatsoper sowie an das Théâtre du Châtelet in Paris. Als Konzertsängerin
trat sie u. a. im Wiener Musikverein, dem Prager Rudolfinum,
den Audi Sommerkonzerten, beim Stuttgarter Musikfest sowie
der Elbphilharmonie in Hamburg unter namhaften Dirigenten wie
Kent Nagano, Václav Luks, Martin Haselböck und Hans-Christoph
Rademann auf. Ihre ersten CD-Aufzeichnungen ernteten große Erfolge, so erschien eine CD
Box mit Bachs „Lutherkantaten“, welche mit dem Echo-Klassik 2017 ausgezeichnet wurde. |
Silvia Frigato studierte Klavier und Gesang am Konservatorium von
Adria und bildete sich dann weiter bei Raina Kabaivanska, Roberta
Invernizzi, Lorenzo Ghielmi und Sara Mingardo, bei denen sie ihre
Kenntnisse des Repertoires aus dem 17. und 18. Jahrhundert vertiefte.
Als mehrfache Trägerin internationaler Preise konzertiert sie
regelmässig in ganz Europa bei wichtigen Festivals wie dem Monteverdi
Festival Cremona, Musica e Poesia a San Maurizio in Mailand,
Centro di Musica Antica Pietà de’ Turchini, Festival della Valle
d’Istria, Festival von Martina Franca u.a. Ihr Repertoire umfasst die
wichtigsten Konzert- und Oratorienpartien u. a. von Monteverdi,
Vivaldi, Pergolesi, Händel und Mozart, aber auch Raritäten wie
Bononcinis Messa à cinque concertata sowie Opernpartien wie die
Titelrolle in Caccinis Euridice, Monteverdis Marienvesper in Salzburg mit dem Monteverdi
Choir and Orchestra, den Amore in Orfeo ed Euridice in Florenz oder den Amore in Monteverdis
Incoronazione an der Scala di Milano. |
Elena Biscuola schloss ihr Gesangsstudium in Turin mit Auszeichnung
ab, besuchte Meisterkurse bei Dietrich Fischer-Dieskau und
Irwin Gage. Sie ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe, u. a. der
Internationalen Gesangswettbewerbe von Vercelli und Conegliano,
und gewann 1999 mit dem Ensemble Vox Altera den Wettbewerb
„Luca Marenzio“. In Vicenza absolvierte sie ein Aufbaustudium „Alte
Musik“ und ist vielgefragter Gast bei renommierten europäischen
Alte-Musik-Festivals (Regensburg, Ambronay, Brugge, Utrecht
u.v.m.). Sie arbeitete mit Dirigenten wie Rinaldo Alessandrini, Fabio
Bonizzoni, Ton Koopman, Alfredo Bernardini u.a. zusammen und
trat mit zahlreichen namhaften Ensembles auf. Bei CD-Produktionen
nahm sie für Amadeus, Chandos, Gaudeamus, Onclassical, Naxos,
Tactus und Bottega Discantica auf. |
Alessio Tosi studierte Gesang am Konservatorium in Turin.
Zu seinen Lehrern zählen Erik Battaglia, Irwin Gage, Charles
Spencer und Sara Mingardo. Er ist Preisträger vieler Wettbewerbe
und arbeitet regelmäßig mit La Venexiana, Collegium
1704 sowie mit Jordi Savall zusammen. Bei allen renommierten
Festivals Europas ist er zu Gast und in Monteverdis Opernwelt
ist er ein gefragter Tenor. Darüber hinaus ist Alessio Tosi
ein gefragter Liedinterpret der deutschen, französischen, spanischen
und italienischen Literatur. Unter seinen Aufnahmen
ragen die Kammerduette Alessandro Stradellas (mit Emma
Kirkby), Benedetto Marcellos und Agostino Steffanis hervor. |
Mauro Borgioni studierte Gesang an der Musikschule Mailand, am
Konservatorium von Cesena und an der Fondation Royaumont in
Paris. Seine umfangreiche Konzerttätigkeit führte ihn mit La Venexiana,
Concerto Italiano, Orchestra „Lorenzo da Ponte“, Concerto
Romano u.v.m. durch ganz Europa, Mexiko, Kanada und in die
USA. Sein Repertoire umfasst die Werke Monteverdis, Aeneas
in Purcells „Dido & Aeneas“, Uberto in Pergolesis „La Serva Padrona“,
Bachs Passionen, Weihnachtsoratorium und h-Moll Messe,
Händels „Messiah“, Messen von Joseph Haydn sowie Faurés
Requiem oder Philipp Glass´ „Akhnaten“. |
Roberto Zarpellon studierte in Wien und Rom Orgel und
Komposition, Klavier, Cembalo und Kirchenmusik. Seine
Begegnung und Arbeit mit Sandor Végh in Salzburg trugen
wesentlich zu seiner Dirigentenlaufbahn bei. Als Dirigent feierte
er sein Debut in Wien (Festwochen 1987). Alle bekannten
Konzerthäuser Europas hat er als Dirigent erobert. Zu seinem
Repertoire zählen Opern von Monteverdi, Vivaldi, Gluck, Mozart,
Verdi u.v.m. Maestro Zarpellon gründete das Orchester
„Lorenzo da Ponte“ bestehend aus Künstlern des Concentus
Musicus, der Oper Zürich, des Chamber Orchestra of Europe
und vielen Musikern bekannter europäischer Ensembles. Seine Aufnahmen erschienen bei
Mozarteum Foundation in Salzburg, Dabringhaus und Grimm, fra bernardo, Nuova Era,
weiters Radio-Aufnahmen in Italien (RAI) und Europa (WDR, BBC, ORF, etc.). Er unterrichtet
am Conservatorium in Castelfranco Veneto. Weiters ist Roberto Zarpellon Berater des
italienischen Kultusministeriums. |