Echo du Danube
Seit seiner Gründung im Jahr 1999 begeistert Echo du Danube das Publikum bei Festivals und Konzerten im In- und Ausland. So gastierte es bei renommierten Festivals, wie »Resonanzen Wien«, »Feste Musicali Köln«, »Carinthischer Sommer«, »Krakau-Festival«, »Shakespeare-Festival« Neuss, »MDR Musiksommer«, »Tage Alter Musik Herne« und »Tage Alter Musik Regensburg«. Echo du Danube gab umjubelte Konzerte in zahlreichen Ländern Europas, in Marokko, im Libanon und Südkorea. Zahlreiche CD- und Rundfunkaufnahmen (Accent, Naxos, Hessischer Rundfunk, Bayerischer Rundfunk, Deutschlandfunk) dokumentieren den außergewöhnlichen Klang und die umfassende Vitalität des Ensembles. Programme von Echo du Danube sind oft Wiederentdeckungen, die intensive Recherchen und Bibliotheksarbeit voraussetzen. Diese spannende Arbeit sieht die Gruppe als wichtigen Aspekt des Musikerdaseins und als Quelle neuer Inspiration. In den letzten Jahren integrierte das Ensemble immer wieder Neue und Improvisatorische Musik in seine Programme. So unter anderem in einer viel beachteten szenischen Interpretation von Antonio Bertalis Sepolcro »Maria Maddalena« bei dem Trigonale Festival in Österreich.

Das Tagebuch aus dem „Türkenjahr“ 1683 des Balthasar Kleinschroth gibt uns einen hautnahen Einblick in einen grausamen Religionskrieg, in dramatische Flucht, Todesängste, Radikalisierung der Bevölkerung, Verlust von Heimat und Familie. Balthasar Kleinschroth wurde im Jahre 1651, vermutlich in Mödling bei Wien, geboren. Als Knabe kam er in die Sängerknabenschule des Zisterzienserklosters Heiligenkreuz, deren Präfekt er später wurde. Hier genoss er neben dem Unterricht in humanistischen Fächern eine hervorragende musikalische Erziehung. Weitere Ausbildung erhielt er bei den Jesuitenpatres in Wien, deren Lateinschule er besuchte. Seine Weihe als Weltpriester empfing Kleinschroth im Jahre 1676. Schon vor seiner Priesterweihe hatte er das Amt eines Sängerknabenpräfekten im Kloster Heiligenkreuz versehen, welches Amt er dann auch als Priester bis zu jenem verhängnisvollen Jahr 1683 ausübte. Während sich seine gesamte Obrigkeit und die Bevölkerung der umliegenden Ortschaften in Sicherheit vor den einfallenden Tataren wähnten, war sich Kleinschroth der nahenden Gefahr voll bewusst. Immer wieder ersuchte er vergeblich um Anweisungen, was im Ernstfall mit seinen Sängerknaben zu geschehen habe. Buchstäblich in letzter Minute entschied er sich, mit seinen 12 Schutzbefohlenen im Alter zwischen 9 und 14 Jahren, sowie seinem Schwager Anton Pery, Steinmetz aus Kaisersteinbruch, und dem Schmied dieses Ortes, Tobias Hackhenberger, zu fliehen. Mit rührender Fürsorge, Umsicht, Orts- und Menschenkenntnis gelingt es ihm, seine Zöglinge in das sichere Kloster Kremsmünster zu führen. Der Fluchtweg führt die kleine Truppe in aufreibenden Fußmärschen quer durch die Niederösterreichischen Kalkalpen. Nur knapp entrinnen sie umherschweifenden Tataren. Doch fast gefährlicher werden ihnen die gegen die katholische Geistlichkeit revoltierenden Bauern, die immer noch mit dem Protestantismus sympathisierten und in der Ungarischen Gegenreformation einen Hauptgrund für den Krieg sahen.

Programm:
FLUCHT UND ZUFLUCHT
   
  Die Gefahr naht!
   
ANDREAS ANTON SCHMELZER
(1653 - 1701)

Die Türkenschlacht bei Wien 1683
Der Türken Anmarsch, Der Türken Belagerung der Stadt, Der Türken Stürmen, Anmarsch der Christen, Treffen der Christen, Durchgang der Türken, Viktori der Christen

JOHANN HEINRICH SCHMELZER
(ca. 1620 - 1680)

Bader Arie, Fechtschule

ANDREAS OSWALD
(1634 - 1665)

Sonata a 4 in e (Ausschnitt)

JOHANN HEINRICH SCHMELZER

Sonata Variata

   
  Übers hohe Gebürg ob der Ems
   
ANTOINE FORQUERAY
(1671 - 1745)

Les Carrillon de Passy

HEINRICH I. F. BIBER
(1644 - 1704)

Musketier Marsch aus Sonata solo representativa

ANONYM
(16. Jahrhundert)

Es geht eine dunkle Wolke

NICOLA MATTEIS
(um 1650 - vor 1703)

Aria Amorosa

ROBERT JOHNSON
(um 1583 - vor 1633)

Twenty waies upon the bels

   
  - PAUSE -
   
JOHANN JOSEPH FUX
(1660 - 1741)

Partita ex C K331 Turcaria
Turcaria, Passagaglia

   
  Verbranntes Waldland
   
ANTONIO VIVALDI
(1678 - 1741)

Grave aus dem Concerto “Il grosso Mogul”


JOHANN PHILIPP KRIEGER
(1649 - 1725)

Aria aus Sonata 2/OP II


JOHANN JOSEPH FUX

Partita ex C K331 Turcaria
Janitschara

MONSIEUR DE SAINTE COLOMBE
(um 1640 - ca. 1700)

Les Couplets

ANONYM

Fortune, my foe

GEORG REUTTER
(1708 - 1772)

Pizzicato